Eine Intervention
von Matthias Gubler und Lukas Lenherr
06. September bis 03. Oktober 2014
Programm
Vernissage 05. September, 19 Uhr
Finissage mit Künstlergespräch, 03. Oktober, 19 Uhr
Öffnungszeiten
Do. 18-20 Uhr
Fr. 17-19 Uhr
Sa. und So. 13-16 Uhr
zur Ausstellung / Veranstaltung
WISH
Schon immer haben Menschen bestimmte Orte und Räume aufgesucht, um zu gedenken, nachzudenken, reflektieren und um seinen Nächsten oder sich selbst etwas zu wünschen. In der ganzen Welt finden sich solche Orte, sei es in Form von aufgehängten Wimpeln auf tibetischen Bergen, mittels lodernden Duftstäben in Schreinen oder brennenden Kerzen in Kirchen, anhand von befestigten Wunschzetteln an Bambuszweigen in Japan oder mittels selber getragenen Wunschbändern aus brasilianischen Klöstern. Oft beinhalten diese Wünsche Hoffnung auf eine Veränderung der Realität oder das Erreichen eines bestimmten Zieles. Glück, Geld und Gesundheit. Und anders als positive (Glück)wünsche können sie aber auch Verwünschungen oder Flüche sein. Nun ist es an der Zeit, seine Wünsche los zu werden. Sich für einen Moment aus dem höchsten Wohlstand mit doch nur meist belanglosen Problemen zu lösen. In Zeiten wo Medien, Konzerne und Regierungen die Gesellschaft mit allen Mitteln einmüllen, Eilmeldungen von Tragödien einander toppen, Versprechen auf Glückseligkeit und Reichtum ganz oben stehen, Angst und Panikmacherei im täglichen Polit-Business schon normal an der Tagesordnung ist. Denn genau durch das Senden dieses Wunsches nimmt man sich Zeit. Konfrontiert sich mit sich selbst. Lässt sich nicht durch verheissungsvolle Versprechen einwickeln und ist weder an Rituale gebunden noch jemandem Rechenschaft schuldig. Die Installation ist kein Tempel, Schrein oder Wallfahrtsort. Es stellt keine Kritik an die Religionen und den diversen Glauben. Sie soll zum Nachdenken anregen und beflügeln. Während eines Monats wird ein Ort der Kraft geschaffen. Wünsche vermischen sich mit anderen. Man kann Wunschmischeln. Abtauchen in Wolken von Hoffnung. Eine Intervention von Matthias Gubler und Lukas Lenherr
zu den Künstlern
Matthias Gubler:
in Zürich geboren, in der Innerschweiz aufgewachsen, seit zehn Jahren lebt und arbeitet er als selbstständiger Gestalter in Zürich. Das Spannungsfeld seiner Arbeiten und Aktivitäten bewegt sich vom klassischen Medium des Plakates bis hin zu Interventionen mit gesellschaftspolitischen Fragen. Die stete Auseinandersetzung mit Form, Farbe, Raum & Zeit ist für ihn ein Muss und prägt sein Schaffen. Kompromisslos spürbar in seinem Wirken ist der Austausch, die Konfrontation wie aber auch seine persönliche Haltung mit dem Umgang von Aufgabe und Fragestellung. Als ein Gründungsmitglied der Kollektive typosalon, Bildstörung und videokultur realisierte er unter deren Namen verschiedenste Projekte. Seine typografische Arbeit im Plakatschaffen wurde national und international mehrfach ausgezeichnet und ausgestellt.
Lukas Lenherr:
studierte an den Fachhochschulen für Kunst in Basel (NWFH-HGK) und Genève (HEAD) sowie Architektur an der ETH in Lausanne (m arch eth sia 2007). Nach Arbeitsaufenthalten in New York und Berlin, leitet er das Büro time. in Zürich. Ein Büro für soziale und räumliche Strategien, tragend auf historischen und kulturellen Interessen. Die Projekte des Büros erzählen gerne Geschichten von Orten und Menschen. Diese Arbeiten erhielten bisher Auszeichnungen wie den Award bestarchitect12, die Nomination zum Schweizer Architektur Award 2013 sowie den Beton13 Preis. Lukas Lenherr war auch Finalist beim Schweizer Wettbewerb für Kunst und Architektur 2012 des Bundesamtes für Kultur. Zwischen 2010 und 2013 war er Dozent an der ETHL am Lehrstuhl Atelier de la Conception de l’Espace (Studio Lenherr). Seit 2014 ist er Dozent am Lehrstuhl Laboratoire Bâle der ETHL in Basel
www.lukaslenherr.ch